TSV Rott/Lech - TSV Peißenberg 1:1 (1:0)
Peißenberg beendet die Siegesserie des Spitzenreiters durch eine kämpferische Mannschaftsleistung - und dies trotz personeller Probleme. Allerdings muß man auch ehrlich zugeben, daß die TSV-Elf für ihren Punktgewinn eine gehörige Portion Glück in Anspruch nehmen mußte.
Die Vorzeichen für dieses schwere Auswärtsspiel waren alles andere als erfolgversprechend. Zu den langzeitverletzten Weiß und Aigner gesellten sich noch kurzfristig die Ausfälle der jungen Stammspieler Jerouschek, Punzet und Gutscher. So mußte beispielsweise der grippegeschwächte Thomas Baulechner von Beginn an ran.
Bei herrlichem Herbstwetter war die Peißenberger Mannschaft aber auch gegen den überragenden Tabellenführer in der Anfangsphase die tonangebende Elf. Jedoch wurden zwei gute Kopfballchancen leider nicht genutzt. Stefan Haller köpfte knapp übers Tor und bei Martin Jungwirths Kopfball nach schöner Kahle-Flanke war Rotts Keeper bravourös zur Stelle. Der gegnerische Spielmacher Christian Salzmann - ehemaliger Raistinger Kapitän mit Landesligaerfahrung - wurde von Haller und Jürgen Stöckerl abwechselnd effektiv beschattet. So kamen die Gastgeber erst langsam besser ins Spiel und es bedurfte eines krassen Fehlpasses von Baulechner in der eigenen Hälfte, den die Rotter aus abseitsverdächtiger Position zur 1:0-Führung nutzen konnten (22. Spielminute). Die ersatzgeschwächte TSV-Elf zeigte sich vom Rückstand etwas verunsichert und geriet in der Folge immer mehr unter Druck. Es ging aber mit dem Ein-Tore-Rückstand in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kam für den indisponierten Baulechner der junge Metin Rieger, der seine Rolle als einzige Sturmspitz sehr ordentlich spielte. Für die verletzten Kahle und Grebe wurden ca. 20 Minuten vor Spielende Manuel Schumnik und Norbert Gretschmann eingewechselt. Alle drei Einwechselspieler hatten vorher in der zweiten Mannschaft bereits mindestens eine Halbzeit gespielt, und reihten sich nahtlos in die kämpferisch starke Vorstellung der Peißenberger ein. Rott drückte die gesamte zweite Halbzeit massiv auf den nächsten Treffer, nicht zuletzt dank der Einwechslung des ehemaligen Raistinger und Unterhachinger Topstürmers Scolaro. Doch das Tor erzeilte Peißenberg: In der 65. Minute landete der Ball bei einem der wenigen schnell vorgetragenen Entlastungsangriffe auf dem linken Flügel bei Jungwirth. Dessen weit gezirkelte Flanke erreichte den jungen Michael Hauke, welcher direkt zu Haller ablegte - und der knallte die Kugel zum umjubelten Ausgleich ins Netz.
Im Anschluß mußte man sich weiterhin wütender Angriffe der Rotter erwehren und es entwickelte sich eine wahre Abwehrschlacht. Entweder verzogen die Rotter Stürmer, agierten zu umständlich, oder es war doch noch ein Peißenberger Bein dazwischen, um den Torschuß abzuwehren. Ohne einen souveränenen Torhüter Robert Spirkl und auch eine gehörige Portion Glück wäre aus dem Punktgewinn nichts geworden. Und in der 85. Minute kam es sogar soweit, wie es im Fußball oft ist: Nach einem schönen Konter über rechts paßte Gretschmann vors Tor auf den herbeieilenden Jungwirth, der schoß direkt, doch Rotts Torwart klärte mit einer Glanzparade. Ein Sieg wäre beim besten Willen aber auch zu viel des Guten gewesen.
Fazit: Mit letzter Kraft wurde der eine Punkt festgehalten. Dazu leistete jeder einzelne Spieler seinen Beitrag, und man hatte halt auch viel Glück des Tüchtigen. Das nächste Heimspiel am kommenden Samstag wird aber wieder ein ganz anderes Spiel. Dann geht es im Derby gegen die wieder erstarkten Böbinger und man sollte sich dann nicht mehr aufs Glück verlassen.